Liebe Leserinnen und Leser,

mittlerweile wurde es ja zur Routine: Ständig schauen, wie sind die aktuellen Corona-Bestimmungen? Was müssen wir beachten? Sowohl in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, als auch beim Mittagstisch im JAM. Ich habe in letzter Zeit häufig die Einlasskontrolle gemacht, die wir im Moment durchführen müssen: Corona-Nachweise checken, Ausweise kontrollieren, auf die Nachverfolgung hinweisen… Und immer wieder musste ich auch Menschen abweisen. Ob es Schüler:innen waren, die ihren Schülerausweis vergessen oder verloren oder auch nicht erneuert hatten, oder Erwachsene, die ihren Ausweis nicht dabei hatten oder auch nicht den aktuellen Bestimmungen entsprachen.
Diese Situation war sehr befremdlich für mich: Menschen, die ich eigentlich willkommen heißen würde, musste ich – meist wegen einem Formfehler –  wieder wegschicken. Dabei hatte ich immer wieder die Jahreslosung im Kopf. Den Bibelvers, der für dieses Jahr ausgelost wurde:

Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.

Das sagt Jesus im Johannesevangelium und es erfüllt mich mit Frieden und gleichzeitig ist es schlimm für mich, dass wir Menschen abweisen mussten.

Denn natürlich sollte das eigentlich bei uns im Vordergrund stehen: Dass jede und jeder bei uns willkommen ist, egal woher dieser Mensch kommt, egal was dieser Mensch schon erlebt hat und egal wo dieser Mensch gerade im Leben steht.

Damit auch durch uns das, was Jesus sagt deutlich wird: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Umso mehr freut es mich, jetzt schon zu sehen, dass die Tage wieder länger werden, dass wir immer weiter in Richtung Sommer gehen, was für mich auch bedeutet, dass wieder mehr möglich ist und wir hoffentlich niemanden mehr abweisen müssen. Denn ich bin überzeugt: In unserer Arbeit wird deutlich, dass jede:r willkommen ist.

Dein Jonathan