Liebe Leserinnen und Leser!

Plitsch-Platsch, Tropfen für Tropfen. Tief „Lothar“ bringt uns Dauerregen bis Pfingsten. Mieses Wetter könnte man denken. Doch man vergisst schnell, wie erfrischend ein Spaziergang im lauen Maischauer sein kann und was er uns so Gutes bringt. Die schlechte Laune weicht der Vorfreunde auf die bunt blühenden Wiesen und Wälder, welche nur so vor Lebendigkeit überquellen. Genau daran erinnert mich das Gedicht des Theologen Abraham Emanuel Fröhlich in dieser Zeit, wenn die grauen Wolken am Himmel aufziehen:

Es regnet, es regnet, der Kuckuck wird naß,
bunt werden die Blumen, und grün wird das Gras.
Mairegen bringt Segen, heraus aus dem Haus,
steigt schnell in die Kutsche, gleich fahren wir aus.
Es regnet, es regnet, der Kuckuck wird naß,
wir sitzen im Trocknen, was schadet uns das?
Mairegen bringt Segen, und werden wir naß,
so wachsen wir lustig, wie Blumen und Gras.

Emanuel Abraham Fröhlich

 

Manchmal freue ich mich schon auf den nächsten Regentag, an dem ich die Gummistiefel anziehen kann und mich in den Regen begebe, damit ich „lustig wachse, wie Blumen und Gras“, denn wie unser Dichter schon damals erkannte: „Mairegen bringt Segen“ und diesen möchte ich in vollen Zügen genießen.

Tobias Hohneker